Lebensraum statt Parkraum- Grüne Gedanken zur Innenstadtsanierung in Fürstenau

Lebensraum statt Parkraum-Grüne Gedanken zur Innenstadtsanierung in Fürstenau

Das es eine echte Herausforderung ist, alle Belange unter einen Hut zu bringen, dürfte nicht

zu leugnen sein. Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Leerstandes in

Innenstadtbereichen ländlicher Kommunen und zunehmendem Online-Einkauf kommt die

Frage auf, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Die Historie der Stadt ausarbeiten? Die

schnelle Erreichbarkeit der Einzelhändler gewährleisten? Die Aufenthaltsqualität fördern?

Touristische Anziehungskraft erzeugen?

Das alles sind wichtige Planungsparameter, die hier

aber augenscheinlich nicht im Vordergrund stehen.

In der Öffentlichkeit wird die Diskussion im wesentlichen als Reduzierung auf die Parkplatzsituation wahrgenommen. Ökologische und soziale Aspekte kommen hier deutlich zu kurz, während dem Autoverkehr anscheinend die wichtigste Funktion zugeschrieben wird.

Der Vorschlag eines Ratsmitgliedes, den bisher erlaubten gegenläufigen Radverkehr zu verbieten, damit der Autoverkehr flüssiger läuft, verdeutlicht den Stellenwert des Autos in der Planung.

 

Es wäre fatal, die Planung einseitig auf den Verkehr zu stützen und damit die

Lebenswirklichkeit der Bürger zu ignorieren. Die Innenstadt sollte ein erlebbarer

Begegnungsort sein, der nicht nur zum flotten Parken und Einkaufen einlädt, sondern

Verweilorte mit besonderer Aufenthaltsqualität, auch außerhalb gastronomischer Angebote,

bietet.

 

Und das nicht nur zu besonderen Anlässen im Sommer, wie es aus der aktuellen

Planung hervorgeht. Die Idee der Grünen, wenigstens eine Gemeinschaftsstraße zugunsten

von Fußgängern und Radfahrern zu etablieren, hat keinen Einzug in die Planung gefunden.

Das wäre für uns Grüne wenigstens der kleinste gemeinsame Nenner gewesen. Vorrangig

sollte der Autoverkehr deutlich verringert werden.“ so Claudia Funke als Grünes

Stadtratsmitglied. „Ebenso vermisse ich deutlich die Themen Ökologie und Klimawandel in

der Diskussion rund um die Planung“ so Funke weiter. Der Umgang mit öffentlichem Grün in

ländlichen Kommunen sei lediglich pragmatisch, bestenfalls uninteressiert, wie der

unbeantwortete Antrag der Grünen aus dem September des letzten Jahres, einen Klimabaum

spenden zu dürfen, zeigt.

Doch die Herausforderungen des Klimawandels machen auch vor

ländlichen Kommunen nicht halt.

Immer wieder fehlt es an mangelnder Verschattung durch Bepflanzung, an fehlender Verdunstungsleistung und damit abkühlender Wirkung, um Hitzeeffekten zu begegnen. Ein paar wenige Bäume und einige Pflanzkübel reichen da kaum aus. Hitzeeffekte und Wohlbefinden schließen sich gegenseitig aus. Und es ist auch keine

Erfindung der Grünen, das Stadgrün ein wichtiger Parameter für die Aufenthaltsqualität einer

Stadt ist.

Fürstenau könnte als historische Innenstadt, zusammen mit Schlosspark und Schloss, eine

einzigartige Kulisse im nördlichen Osnabrücker Land bilden. Diese Chance sollte man sich

nicht entgehen lassen. „Lebensraum statt Parkraum!“ findet Claudia Funke. „Das könnte

gleichzeitig den Kampf gegen den Leerstand der Geschäfte auf einer ganz anderen Ebene

mehr beflügeln als viele Parkplätze.


Am 26.2.2021 berichtete die NOZ über die Vorschläge der GRÜNEN zur Innenstadtsanierung:

https://www.noz.de/lokales/samtgemeinde-fuerstenau/artikel/2240485/gruene-zur-fuerstenauer-innenstadt-lebensraum-statt-parkraum-schaffen